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Aus alt wird neu

Intelligente Nachverdichtung

1912 wurde Forstenried nach München eingemeindet, der historische Ortskern ist als Ensemble in die Bayerische Denkmalliste eingetragen. In den 1970er-Jahren entstanden stadtbildprägende größere Wohnanlagen, die bezeugen, dass bereits damals der Wohnraum knapp war. 16 identische Grundrisse, insgesamt etwa 900 Quadratmeter, beherbergte einer dieser Bauten, eine Garagenzeile besetzte den hinteren Teil des Grundstücks. Mit reiner Sanierung und Modernisierung wollte sich die OrT Group in München allerdings nicht zufriedengeben: Heute sorgen die beiden Neubauten für 22 individuelle, zeitgemäße, sozial- und ökologisch nachhaltige Mietwohnungen, die sich angemessen in die Umgebung einfügen. Mit der Planung betraute die Projektentwicklerin das Münchner Büro von Harald Kettner und Peter Adrian, die unter Kaan Architekten firmieren.

Anzahl Wohneinheiten22
Wohnfläche (m²)1.591
StandortMünchen
BauherrschaftOrT Living München Forstenried 1 GmbH & Co. KG
Award-KategorieWOHNBAUTEN DES JAHRES 2023
 
PlanungsbüroKAAN ARCHITEKTEN GmbH
Zum Profil
FotografieChristine Dempf, Jens Weber
Die Einzigartigkeit des Projekts zeigt sich an den elf Grundrissen für verschiedene Lebensformen. Der Anspruch der OrT ist dabei die stringent hohe Qualität in Design und Ausstattung. Dies ist der USP unseres Schaffens

Joel Reif, OrT Living München Forstenried 1 GmbH & Co. KG

Die Stellplätze wurden in eine Tiefgarage verlegt. Darauf entwickelt sich viergeschossig ein leicht abgeknickter, L-förmiger Baukörper entlang der Straße. Das kleinere dreigeschossige Haus erhebt sich in zweiter Reihe und schützt den Hof. Die Wohnfläche hat sich beinahe verdoppelt, die überwiegend barrierefrei zugänglichen Wohnungen bieten heute ein Zuhause für Jung und Alt, für Singles, Paare sowie Familien und sorgen für eine gesunde soziale Mischung. Über 10.000 insektenfreundliche Pflanzen, Gräser, Stauden und Blumen machen die Außenanlagen das ganze Jahr über zum Ort der Begegnung und Erholung. Bäume sorgen für Schatten, der Nutzgarten wird gemeinschaftlich bepflanzt. Die neuen Fassaden fügen sich schlicht in die Umgebung ein, bodentiefe Fenster gliedern die helle Putzfassade an der Straße, zum Innenhof öffnen sich große Balkone. Kupfer wurde auf dem Dach verlegt, hohe Gauben rhythmisieren und sorgen fürAusblick. Zurückhaltend zeigt sich auch das Haus im Hof. Eine eingeschnittene Dachterrasse unter dem flach geneigten Satteldach erweitert den Wohnraum ins Freie. Der Geothermie-Fernwärmeanschluss versorgt nachhaltig, Sharing-Lasten-Elektrofahrräder mobilisieren die Bewohnerschaft klimafreundlich.

Impressionen