Helio Tower

Der Sonne entgegen

Die Zukunft eines sich neu erfindenden Stadtbezirks

Der Erdberger Mais, gelegen zwischen dem historischen Zentrum und dem Flughafen Wien-Schwechat im Südosten, zählt derzeit zu den größten Stadtentwicklungsgebieten Wiens. Das 1995 von Armin Ebner, Susi Hasenauer und Stephan Ferenczy gegründete Büro BEHF Architects, mit rund 120 Mitarbeitern eines der größten Architekturbüros Österreichs, war Teil einer kooperativen Planungsgruppe, die das städtebauliche Konzept für „The Marks“ entwickelte. Auf dem Areal zwischen St. Marx, Gasometer und Simmeringer Hauptstraße sollten drei Türme von drei verschiedenen Architekten mit vier Bauträgern errichtet werden. Für den Helio Tower zeichnet BEHF selbst verantwortlich: 108 Meter streckt sich der Wohnturm in die Höhe und markiert den Zugang zum neuen Döblerhofquartier, gemeinsam mit zwei weiteren Hochhäusern bildet er „The Marks“. Bauherrin ist die 1951 gegründete Buwog, die 2018 in die Vonovia integriert wurde.

Anzahl Wohneinheiten401
Wohnfläche (m²)24.110
StandortWien (A)
BauherrschaftBUWOG Group GmbH
Award-KategorieWOHNBAUTEN DES JAHRES 2023
 
PlanungsbüroBEHF ARCHITECTS
Zum Profil
FotografieHertha Hurnaus
Die Zukunft der Verdichtung verlangt wesentliche Qualitätsgewinne für Quartiere: im geöffneten und belebten Sockel, in der idealerweise gemeinschaftlichen Nutzbarkeit öffentlicher und privater Außenräume sowie in der Schaffung bleibender Werte

Stephan Ferenczy

Ein dreigeschossiger Sockel mit Begegnungs-, Freizeit-, Sport- und Versorgungsmöglichkeiten verbindet die drei hohen Häuser. Vor den Türmen werden jeweils begrünte Vorplätze zum Entrée zu den Lobbys. Ein filigranes Metallgerüst umfasst als Arkade: 12 Meter hoch bietet sie Platz für rund 2.000 Fahrradabstellplätze. 401 Wohneinheiten, ein bis vier Zimmer groß, beherbergt der Helio Tower, dessen Name vom Sonnengott Helios inspiriert wurde. Schlank und streng gegliedert, mit einer geflochten- verwobenen Struktur aus Glas und hellem sandgestrahltem Sichtbeton-Raster, reckt er sich 34 oberirdische Stockwerke der Sonne entgegen. Über dem Sockel nimmt ein zurückspringendes Fugengeschoss einen Kindergarten auf, auf dem Technikgeschoss erheben sich dann die Wohngeschosse. Licht durchflutet die Wohnräume. Dabei sorgt die doppelte, zu öffnende Glasfassade für windgeschützte und somit ganzjährig nutzbare Freiflächen: Von 60 Zentimeter bis zu 3,60 Meter tief bleibt Platz für Pflanzen und Liegestühle. Der Blick über den nahen Prater, den Donaukanal bis zum Stephansdo und nach Osten zum Leitha-Gebirge is inklusive.

Impressionen