Konversion Prix-Quartier, Schondorf am Ammersee

Soziale Konversion

Ein stimmiges Gesamtbild

2015 entschied der Schondorfer Gemeinderat, das vormals gewerblich genutzte Prix-Areal in zentraler Ortslage zu entwickeln. Nur wenige Gehminuten von der Uferpromenade entfernt und in idealer Pendlerentfernung zu Augsburg und München bekam die Wüstenrot Hausund Städtebau GmbH den Zuschlag, 75 neue Wohneinheiten zu bauen. Vertraglich geregelt wurde, dass mindestens 30 Prozent der neuen Wohnbauflächen zu einem deutlich unter dem Marktwert liegenden Preis zur Verfügung gestellt werden mussten, für „Personen, die zur sogenannten ortsverbundenen Bevölkerung mit besonderem Bedarf gehören“ – früher nannte sich das Einheimischenmodell. Den Realisierungswettbewerb gewann das 2012 in München gegründete Büro von Alexander Knoop und Frank Rödl: Die Architekten entwarfen zwei Mehrfamilienhäuser mit zusammen 59 Wohneinheiten, 46 bis 94 Quadratmeter groß, und 16 Reihenhäuser mit je 175 bis 205 Quadratmetern Wohnfläche. Die Landschaftsarchitektur stammt von mahl gebhard konzepte.

Anzahl Wohneinheiten59
Wohnfläche (m²)7.178
StandortSchondorf am Ammersee
BauherrschaftKnoop & Rödl Architekten, Partnerschaftsgesellschaft mbB + mahl gebhard konzepte Landschaftsarchitekten BDLA Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB
Award-KategorieWOHNBAUTEN DES JAHRES 2023
 
PlanungsbüroWüstenrot Haus und Städtebau GmbH
Zum Profil
FotografieSebastian Schels

„Ein Dorf ist keine Siedlung!“ galt allen an der Planung Beteiligten dabei als Maxime. Das heißt: Die neue Bebauung auf dem innerörtlichen Industrieareal vermeidet die Wiederholung von immer gleichen Gebäuden und schmalen Erschließungswegen, die für den klassischen Siedlungsbau typisch sind. Stattdessen passen sich die unterschiedlichen Gebäudevolumina und die Wegeführung geschmeidig in die Dorfstruktur ein und schreiben sie fort: Der Spielplatz wird zum Anger, ein Durchgang verbindet mit dem begrünten Vorplatz an der Bahn, an dem sich die Eingänge zu dem langen, mehrfach abgeknickten Mehrfamilienbau befinden. Als Schallschutzriegel an der Bahnlinie schirmt er die westlich angrenzenden Häuser und Gärten ab, in den Hof und zu den Reihenhäusern öffnen sich großzügige Balkonbänder. Eine zentrale Diele wird zum Mittelpunkt der Wohnungen und spart die Flure ein. Dreimal drei und einmal vier Reihenhäuser gruppieren sich aneinander, der tiefe Dachüberstand erinnert an die dorftypische Bauweise ebenso wie die mit hellem Besenstrichputz verkleideten Fassaden. Sie wechseln mit Lärchenholzverschalung. Das Punkthaus im Süden bildet den städtebaulichen Übergang zum südlich angrenzenden Schulareal.

Impressionen