Meiller Gärten München, Baufeld 06

Individuell im Raster

Ein selbstbewusstes Quartier

Auf dem nördlichen Teil des Werksgeländes der Traditionsfirma Meiller in München-Moosach entsteht auf der Grundlage des Masterplans von prpm Architekten und RSLA Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten ein Wohnquartier mit etwa 650 Wohneinheiten – von Business-Apartments über Familienwohnungen bis zu seniorengerechtem Lebensraum. Ein Drittel der Wohnungen wird als sozial gebundene Wohnungen dem München Modell Miete entsprechend und mit einkommensorientierter Förderung (EOF) errichtet. Der Anspruch an Nachhaltigkeit ist hoch: Sämtliche Gebäude werden nach KfW-55-Standard gebaut und nutzen Grundwasserwärmepumpen zum Heizen und Kühlen sowie Photovoltaik zur Stromerzeugung. Extensiv begrünte Dächer, Freiflächenund Parks schaffen ein gutes Mikroklima, Elektromobilität wird gefördert. Gewünscht war zudem eine nachhaltig gute Nachbarschaft, sie wird etwa durch eine Quartiers-App befördert. Entsprechend anspruchsvoll sollte auch die Architektur sein: Fünf Planungsbüros wurden für die Gestaltung des Geländes beauftragt, Baufeld 02 wird auf den Seiten 181 ff. vorgestellt. Mit der Planung von Baufeld 06 wurde das Münchner Büro steidle architekten betraut, Bauherrin ist die Rathgeber AG: Das frühere Maschinenbauunternehmen entwickelt und errichtet heute Immobilien ausschließlich für den eigenen Bestand.

Anzahl Wohneinheiten149
Wohnfläche (m²)11.437
StandortMünchen
BauherrschaftRathgeber AG
Award-KategorieWOHNBAUTEN DES JAHRES 2023
 
Planungsbürosteidle architekten Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH
Zum Profil
FotografieStefan Müller-Naumann
Frei nach Heinrich Tessenow konnten wir ‚innerlich kaum eigenartig und äußerlich kaum allgemein genug sein.‘“

Johann Spengler, steidle architekten. Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH

Das 11.437 Quadratmeter große Grundstück von Baufeld 06 liegt am Quartierspark und grenzt im Süden an die bestehenden Werkshallen der Firma Meiller. Sie gaben den Maßstab vor: Die drei langen und die zwei versetzt platzierten, eingerückten kompakten Baukörper recken sich robust sechs Geschosse in die Höhe. Ihre hellen Klinkerfassaden erinnern an die Fassaden der Produktionshallen. Ein Raster gliedert, bindet zusammen und sorgt dabei für Varianz: Schmale und breite Öffnungen wechseln ab, die meisten nehmen Fenster auf, einige treten als gemauertes Relief in den Hintergrund, manche als Balkon aus der Fassade heraus. Mit fünf separaten Häusern sind in Baufeld 06 die meisten Einzelgebäude zu finden, insgesamt wurden hier 149 Wohneinheiten organisiert: Separat erschlossene „Haus-im-Haus-Typen“ wechseln mit Ein- bis Fünfzimmerwohnungen und Maisonetten mit durchgesteckten Wohn- und Essbereichen.

Impressionen