Zwillinge - Shared Living Plus

Smarte Diversität

Temporäres Wohnen für Jobnomaden als Baustein der Innenverdichtung in wachsenden Großstädten

Der Berliner Stadtteil Oberschöneweide liegt zu beiden Seiten einer Biegung der Spree im Südosten der Stadt. Einst eines der bedeutendsten städtischen Fabrikviertel Deutschlands zieht heute die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin junge Menschen an. In einer Baulücke in unmittelbarer Nähe der HTW ist daher angemessener Wohnraum für Young Professionals und Studierende entstanden. Angemessen, das bedeutet in diesem Fall: Die gut 50 Bewohnerinnen und Bewohner haben die Wahl zwischen Rückzug in einzelne Apartments oder Kommunikation und Kollaboration in kleinen und großen Gemeinschaften. Denn, da ist sich Xaver Egger mit seinem Berliner Büro sehw sicher: Die diversifizierte Stadtgesellschaft braucht diverse Wohneinheiten, von Mikro-Apartments bis zu Wohngemeinschaften.

Anzahl Wohneinheiten30
Wohnfläche (m²)1.471
StandortBerlin
BauherrschaftRathenaustraße 25 Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG
Award-KategorieWOHNBAUTEN DES JAHRES 2023
 
Planungsbürosehw architektur GmbH
Zum Profil
FotografieHelin Bereket
Mit einer wertebasierten Architektur schaffen wir hier ein wirkungsvolles und nachhaltiges Wohnkonzept, das Sinn stiftet und urbanen Jobnomaden Sicherheit und Freude schenkt.

Prof. Xaver Egger, sehw architektur GmbH

Städtebaulich markiert das 874 Quadratmeter große Grundstück den Übergang von einer gründerzeitlichen Blockbebauung in eine offene Zeilenstruktur der Nachkriegszeit. Die beiden sechsgeschossigen Gebäude schließen somit auf einer Seite an die Brandwandgiebel der Nachbarbebauung an, auf der anderen stehen sie frei. Gefertigt wurden sie in Massivbauweise in Kalksandstein und Stahlbeton. Großzügig öffnen sich bodentiefe Fenster in den hellen hochgedämmten Putzfassaden, markante L-förmige Balkonelemente aus dunklem Stahlblech sorgen wahlweise für Blickschutz oder für Begegnung. Auf eine Unterkellerung wurde verzichtet, auch der Einsatz von Fertigteilen verkürzte die Bauzeit. Mit ihren unterschiedlichen Wohnangeboten sorgen beide Häuser für eine bunte Bewohnermischung. Das schmalere Vorderhaus, das seitlich über eine außen angedockte Treppe erschlossen wird, beherbergt neben Einzelapartments eine große WG über zwei Etagen, im Hinterhaus sind vor allem Cluster-Wohnungen für zwei bis fünf Bewohner organisiert, zentral verteilt das Treppenhaus. Alle Wohnungen sind komplett möbliert, die Architekten entwarfen platzsparend und smart, helle Blautöne setzen Akzente in vorherrschendem Weiß, dunkelblau schließen die Vorhänge. Ein hoher Anteil der Wohnungen ist barrierefrei.

Impressionen