
Grüne Aorta
Von Kasernenstrukturen, grünen Achsen und gelebter Vielfalt

„Mich begeistert an der Hartenecker Höhe die Verwandlung eines abgeschotteten Kasernenareals in einen belebten, blühenden, offenen Freiraum, der die Menschen miteinander verbindet.”

Patricia Legner, Projektleiterin Planstatt Senner
Als wichtiges Unterpfand für seine Attraktivität erweist sich freilich der öffentliche Raum, hier die Cäsar-von-Hofacker-Anlage. Sie zieht sich als 18 Meter breite, 420 Meter lange grüne Achse durch das Quartier und bietet mit dem Platz unter Bäumen sowie dem „Memorial Place“ identitätsstiftende Freiräume, die den Außenbereich als gemeinsamen sozialen und kommunikativen Ort qualifizieren. Weil eine lebenswerte Adresse erst aus dem Zusammenhang zwischen der Architektur und der Umgebung entsteht, nahm die Konzeption der Freianlage klar Bezug auf den historischen Gebäudebestand und die vorhandene, überraschend vielfältige und schützenswerte Bepflanzung. Die strenge Geradlinigkeit des einstigen Kasernenstandorts setzt sich in der Linearität der Außenanlagen fort, die sich punktuell im freien Spiel harmonisch runder Ellipsenformen heiter auflöst. Diese Ellipsen, mal eben, mal erhaben, sind als Rasen- und Staudenflächen angelegt und laden unter schattigen Baumkronen zum Verweilen ein. Die Landschaftsarchitektur reagiert auch sensibel auf die feine Balance zwischen Öffentlichkeit und Privatheit. So wurden insbesondere dort, wo Hausgärten an die grüne Achse grenzen, große Beete mit Strauch- und Staudenpflanzungen angelegt. Der „Memorial Place“ bildet das Entree der Anlage. Eingerahmt vom Gebäude der „Alten Wache“ sowie den Einfriedungsmauern der Kaserne, erinnert er an die Vergangenheit des Ortes als Flak-Kaserne. Dass dieser militärischen Nutzung einstmals eine Baumschule weichen musste, darf getrost als schöne Ironie der Geschichte gelten.
