
Zwischen alter und neuer Welt
Vom ehemaligen Güterbahnhof zum schicken Wohnviertel

„Das städtebauliche Thema des Apartmenthauses ist die Ecke im gründerzeitlichen Block. (...) Die aufwendig profilierte Klinkerfassade verleiht dem Baukörper eine warme Anmutung.”

Stefan Forster
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Platzes haben Stefan Forster Architekten ein achtgeschossiges Apartmentgebäude mit 117 Mikroapartments errichtet. Zwei Ladeneinheiten im Erdgeschoss öffnen sich nun zur Nachbarschaft. „Zwischen alter und neuer Welt“ beschreiben die Architekten diese städtebauliche Schnittstelle, verbindet der Frankfurter Güterplatz doch die Bestandsviertel Gallus und Bahnhofsviertel mit dem neuen Europaviertel und der Messe. Auf der einen Seite kleinteilige Blockrandbebauung und multikultureller Alltag zweier Viertel, die aus Handel und Arbeit des vorherigen Jahrhunderts gewachsen sind. Auf der anderen Seite moderne Wohn- und Bürotürme neben dem Einkaufszentrum Skyline Plaza, dem östlichen Abschluss des „Reißbrettstadtteils“ Europaviertel. Inmitten dieser Situation setzt das Apartmenthaus ein Zeichen der Stadtreparatur: Der Neubau orientiert sich in seiner Dimensionierung, mit seinen Traufhöhen und Rücksprüngen des obersten Geschosses an der Nachbarbebauung. Die warmtonige, reliefartig gestaltete Klinkerfassade sehen die Architekten als Bezug zur europäischen Baugeschichte. Und schließlich stellt die sich aus der Seitenstraße heraus entwickelnde Kubatur, die mit dem überhöhten Erkermotiv die Ecksituation betont, eine direkte städtebauliche Verbindung zum gegenüberliegenden Güterplatz her.
