
Tetris im Hinterof

„Tetriswohnen im Friedrichshain”

Julian Cassirer, Pietro Balp, Michael Heim
Diese Chancen sah auch der Projektentwickler Casada und beauftragte Heim Balp Architekten mit der Sanierung und Aufstockung des bestehenden Hauses mit Seitenflügel an der Fredersdorfer Straße 11 in Berlin-Friedrichshain sowie der Errichtung eines frei stehenden Neubaus mit Tiefgarage im großzügigen Wohnhof. Wie ein Spiegelbild mit fast identischer Grundrissform steht das neu errichtete Wohnhaus „Fredersdorfer 11“ Rücken an Rücken mit einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert im angrenzenden Nachbarhof. Der Neubau wurde als eine Art Regalsystem aus Ortbeton mit aussteifendem Betonkern konzipiert. In den klar gestalteten Fassaden wechseln sich die weißen Flächen des Wärmedämmverbundsystems vor den Betonstützen mit Holzelementen ab. Diese sind als Holzrahmenbau errichtet und nehmen auch die großzügigen, bodentiefen Fenster auf. Es entsteht eine lebendige Fassadenstruktur, die das Konstruktionssystem ablesbar macht. Rückstaffelungen in den Obergeschossen erzeugen eine individuelle Baukörperform. Die Materialwahl wiederholt sich in der Aufstockung des Bestandsgebäudes und verbindet die Gebäude optisch. Um für möglichst viele Wohnungen einen Freisitz mit Südorientierung zu ermöglichen, wurden die sieben Wohneinheiten ineinander verzahnt. So entstanden zwei Maisonette-Wohnungen im Erdgeschoss sowie drei Etagenwohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss. Die oberen zwei Stockwerke nehmen zwei weitere Maisonetten mit ungewöhnlicher Anordnung auf, denn die beiden Etagen der Einheiten überkreuzen sich. Dabei liegen die Wohn-Ess-Bereiche für beide Wohnungen übereinander, um jeweils die gewünschte Ausrichtung nach Süden zu erreichen. Terrassen, Balkone und große Dachterrassen bieten den Bewohnern verschiedene Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien.
