
Gegenüber vom Bauhaus
Im Kontext einer bezeichnenden Kunstströmung des 20. Jahrhunderts entstand dieser Wohnbau

„Entscheidend sind die Stärkung des genossenschaftlichen und kommunalen Wohnungsbaus sowie die Einführung der Grundstücksvergabe im Erbbaurecht, damit qualitätvolle Ansätze in der Architektur des Wohnens für die Bewohner*innen langfristig bezahlbar bleiben.”

Verena von Beckerath, Tim Heide
Die zu den Türen führenden Pflasterwege sind um Fahrradstellplätze ergänzt; auf Blumenbeeten wachsen weiß blühende Hortensien. Farblich passt sich das Wohnhaus mit seiner hinterlüfteten, hellen Klinkerfassade zur Straße hin der Nachbarbebauung an; die Ecksituation wird mit einer abgerundeten Gebäudekante elegant moderiert. Die in die Wandfläche eingelassenen Schiebefensterläden verleihen dem Haus eine fast südliche Leichtigkeit. Die gartenseitigen Fassadenabschnitte hingegen sind in zartem Rosé gehalten und werden von tiefen Balkonen mit geschlossenen Brüstungen plastisch akzentuiert. Die insgesamt 25 Wohnungen, mehrheitlich 2- und 3-Zimmer-Einheiten, verteilen sich auf vier Geschosse und überraschen mit hoher Flexibilität bei der Grundrissgestaltung. Die Räume sind nutzungsneutral und annähernd gleich groß; dank zweier Versorgungsschächte pro Wohnung lassen sich Bad und Küche entsprechend den Wünschen der Bewohner zuordnen. Dass diese Funktionsbereiche trotzdem immer über Fenster und damit eine natürliche Belüftung verfügen, gehört zu den vielen Annehmlichkeiten des Gebäudes. Dazu zählen neben den großen Fenstern und behaglichen Holzfußböden auch die üppig bemessenen Balkone sowie die privaten Gärten, die den Wohnungen im Erdgeschoss zugeordnet sind. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei erreichbar; ein Drittel der Einheiten ist auch barrierefrei eingerichtet. Sozialer Wohnungsbau kann auch so aussehen.
