Vielfalt und Lebendigkeit

Grüner Klosteranger

Bereicherung bestehender Dorfstrukturen im Blick

Wer sich mit Baukultur im ländlichen Raum beschäftigt, kommt um Weyarn nicht herum. Die Gemeinde mit rund 3.400 Einwohnern gehört zur Metropolregion München und hat schon frühzeitig darauf gesetzt, für die stetig wachsende Nachfrage nach Wohnraum eine Entwicklungsstrategie zu finden, die sich nicht in der Ausweisung immer neuer Baugebiete für Einfamilienhäuser erschöpft, sondern auf eine Bereicherung der bestehenden Dorfstrukturen fokussiert. Damit hat die Gemeinde viel erreicht. Zu den Vorzeigeprojekten dieser Politik gehört auch das Gelände des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts. Dort wurde die alte, denkmalgeschützte Klosterbrauerei saniert. Auf den Grundmauern der abgebrannten Prälatur entstanden zwei neue Wohngebäude; anschließend erfolgte die Bebauung der einstigen, insgesamt fünf Hektar großen Klosterwiese. Das Herz des neuen Quartiers bildet der zentrale autofreie Grünbereich, der sogenannte Klosteranger, der zugleich das Relais zwischen dem historischen Ortskern und dem neuen Wohnviertel bildet.

Anzahl Wohneinheiten152
Wohnfläche16.800 m²
StandortWeyarn (D)
BauherrschaftQuest AG
Award-KategorieQuartiersentwicklung
 
PlanungsbüroQuest AG
Zum Profil
FotografieMeike Hansen (Archimage), Jonathan Sage
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Quest AG

Um diesen Freiraum gruppieren sich verschiedene Gebäudetypen: Östlich flankieren sieben Mehrgenerationshäuser den Anger, während gegenüber insgesamt 45 Reihen- und Doppelhäuser stehen. Den nördlichen Abschluss bildet ein Supermarkt, der gleichsam als grüner Hügel in das städtebauliche Gefüge integriert wurde. Die zwei Prälaturgebäude mit insgesamt 30 Wohnungen im Süden des Areals verknüpfen das Viertel mit dem Dorfzentrum. Klostercafé, Bürgergewölbe sowie acht Wohneinheiten bilden den Auftakt des Quartiers im historischen Zentrum. Die Mehrgenerationen-Häuser beherbergen jeweils zehn Wohneinheiten, die in unterschiedlichen Größen für eine Vielzahl von Haushaltsgrößen und Lebensformen geeignet sind. Ein Charakteristikum dieser Gebäude ist der sogenannte „Fletz“ im Obergeschoss, ein Bereich, der den Fluren in alten Bauernhäusern nachempfunden ist und hier zwischen Innen und Außen vermittelt. Die Konstruktion der Häuser setzt auf eine Symbiose aus Massiv-und Leichtbauweise. Holz als regional typisches Baumaterial findet sich in vielen Details wieder. So wurde die Fassade der Obergeschosse vollständig mit Holz verkleidet, auch die Fenster sind aus Holz. Die Beheizung aller Gebäude erfolgt über ein eigens gegründetes Nahwärmenetz auf Grundlage nachwachsender Rohstoffe. Im Hackschnitzelheizwerk wird nur Waldrestholz verwertet, das bei der nachhaltigen Holzernte aus den Forsten der unmittelbaren Umgebung anfällt.

Impressionen