Hageloft

Goldene Kuben

Dunkler Stein und warmes Gold.

Mit Mitteln der Städtebauförderung und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung hat die Stadt Osnabrück westlich des Zentrums betrieblich genutzte Flächen in das Wohnquartier „Lotter Straße“ umgewandelt. Auch die Liegenschaften der ehemaligen Chemiefabrik Hagedorn waren Teil des Sanierungsgebiets. Wo einst Lenkergriffe und Tischtennisbälle hergestellt wurden, finden sich seit Sommer 2020 neben dem Firmensitz des Bauherrn insgesamt 18 Loftwohnungen. Den industriellen Charakter des als erhaltenswert eingestuften Hauptgebäudes zu bewahren und gleichzeitig zeitgemäßen sowie nachhaltigen, klimaorientierten Wohnraum zu schaffen war das Ziel des für die Architekten. Neben der Erweiterung durch ein Staffelgeschoss blieb die eigentliche Struktur des Bestands unverändert. Großformatige Fenster, gusseiserne Stützen und durchlaufende Unterzüge kennzeichnen die Wohnräume und bewahren den industriellen Charme der alten Fabrik. Eingestellte Boxen, in denen Sanitärräume, Küche und Schrankelemente untergebracht sind, erlauben den Verzicht auf Flurflächen zugunsten von großzügigen, offenen Wohnflächen, die sich zwischen den hell belichteten Fassaden aufspannen.

Anzahl Wohneinheiten18
Wohnfläche2.070 m²
StandortOsnabrück (D)
BauherrschaftHageloft GmbH (MUUUH! Group & Grimm Holding GmbH)
ArchitekturKRESINGS
Award-KategorieRevitalisierung
PlanungsbüroKRESINGS
Zum Profil
FotografieJette Golz, Roman Mensing
Dank der extrem angenehmen Zusammenarbeit mit Kilian Kresing und seinem Team ist das Gebäude genauso geworden, wie wir es uns vorgestellt haben.

Jens Bormann (links)

In seiner äußeren Erscheinung referenziert das Gebäude den ursprünglichen Bau von 1897. Dieser war nach Kriegsbeschädigungen verändert und mit hellen Ziegeln wiederaufgebaut worden. Die Fassade musste aus statischen und bauphysikalischen Gründen erneuert werden. Deshalb entschieden sich die Planer im Rahmen der Sanierung für einen dunklen, fast schwarzen Klinker mit dunklem Fugenbild, der sich in seiner Optik am Bestandsklinker von 1897 orientiert. Hierfür wurde eigens für die fast 2.500 Quadratmeter Fassadenfläche zusammen mit der Klinkermanufaktur Janinhoff aus Münster ein doppelt gebrannter und mit einer speziellen Veredelung versehener Wasserstrichziegel entwickelt. Minimale Toleranzen sowie unregelmäßige Oberflächen der Steine durch ihre traditionelle Herstellung unterstreichen das Bild einer historischen Fassade. Für die ergänzenden Neubauten – das Staffelgeschoss auf dem Hauptgebäude und eine Turnhalle auf dem ehemaligen Pförtnerhaus – entschied man sich dagegen zu einem goldfarbenen Kupfer-Aluminium-Blech. Dies bildet mit seiner glänzenden Oberfläche und warmen Farbigkeit einen bewussten Kontrast zum matten, rauen Stein.

Impressionen