
Großstadt vom Feinsten
Pariser Enflüsse im Frankfurter Westend

„Das private Haus ,kommuniziert‘ mit dem öffentlichen Raum ganz im Sinne des Begründers der Tradition des französischen Fensters, Georges-Eugène Haussmann im Paris des 19. Jahrhunderts, jedoch in radikal moderner Bauweise.”

Hagen Ihlefeld
Das in der Tradition respektabler, städtebaulicher Distinktion errichtete Mehrfamilienwohnhaus fügt sich in die vorhandene Blockrandbebauung und schließt in Größe und Proportionen zu den Nachbarn auf. Über die Rückbesinnung auf die Architektur der großen Stadt nach Pariser Vorbild lässt das Gebäude mit insgesamt acht Wohnungen keinen Zweifel an seiner klassisch-urbanen Grundhaltung: Der Öffentlichkeit wendet es sich mit einer fein gegliederten, hellen Fassade zu und stellt über die französischen Fenster und Erker eine zurückhaltende Verbindung zwischen dem privaten Innen und dem öffentlichen Außen her. Bepflanzte Quader mit Natursteineinfassung moderieren die Eingangssituation; auf einen eingezäunten Vorgarten wurde verzichtet. Den traditionellen Vorbildern entsprechend bekam der Bau ein Mansarddach mit Dachgauben. Die rückwärtige, nach Westen ausgerichtete Fassade öffnet sich mit großen Fensterflächen, Loggien und Balkonen zu einem begrünten Hof. Die interne Aufteilung des Gebäudes sieht drei unterschiedlich zugeschnittene Wohnungstypen vor, deren Ausstattung der traditionsbewussten Außenerscheinung entspricht. Als bleibende Werte im wohlverstandenen Sinn fanden bei den Einbauten vorzugsweise Massivholz, Edelstahl und Naturstein Verwendung; gleichwohl in einer reduzierten, modernen Formensprache. Die Struktur der Wohnungen beruft sich auf die Vorzüge großbürgerlicher Wohnkultur und zeichnet sich durch großzügige, lichte Räume aus.
