Offen für Neues
Neubau von vier Wohngebäuden und einem Verbrauchermarkt
Das neue Haus vereint nun in schöner Stadtbautradition Einkaufen und Wohnen, doch es bricht mit der Stuck- und Putzoptik der gründerzeitlichen Nachbarschaft auf denkbar radikale Weise: Es präsentiert sich zur Straße mit einer Fassade aus eloxiertem Streckmetall in Form faltbarer Sonnenschutzelemente, mittels derer sich das Haus je nach Tageszeit und Sonneneinstrahlung in einen nahezu blickdichten Kubus oder eine gläserne Vitrine verwandeln lässt. Das Wohnhaus selbst ist ein Ensemble aus dem über vier Parzellen gestreckten Vorderhausriegel und drei rückwärtig gelagerten Gartenhäusern. Während der vorgelagerte große Trakt als Lückenschluss die Bauflucht der Nachbarschaft aufnimmt, bilden die Gartenhäuser nicht das ortsübliche Geviert aus Seiten- und Quergebäuden, sondern gruppieren sich um einen gemeinschaftlichen Gartenhof, der sich auf dem Dach des Verbrauchermarktes befindet. Aus dieser Struktur entsteht eine Sequenz aus fünf Höfen, die sich in Größe, Form und Nutzung unterscheiden. Wo das Vorderhaus mit seinem Fassadenharnisch das Verhältnis zwischen öffentlich und privat kraftvoll moderiert, dürfen im halböffentlichen Blockinneren die Unterschiede zwischen Innen und Außen verschwimmen. Über die markanten Balkonbänder scheint sich der private Wohnraum wie in einer Schublade an die frische Luft zu schieben. Die differenzierten Kubaturen der Einzelbauten beherbergen 3- bis 6-Zimmer- Wohnungen unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Zuschnitts, die sich für eine Vielfalt an Haushalts- und Lebensformen eignen. Die bewusst einfache bauliche Konstruktion bietet ein Maximum an Gestaltungsfreiheit.