
Vom Steinbruch geformt
Schimmernder Sandstein, fabelhafte Architektur

„Durch die topografisch inspirierte Architektur gelang es, ein Projekt umzusetzen, welches zu einem Teil des historischen Ortes wurde. Dem Steinbruch konnte ein Teil wiedergegeben werden von dem, was ihm entnommen wurde.”

Daniele Marques, Rainer Schlumpf
Auch für ihren Entwurf des Wohngebäudes „Plateaux de Berne“ am Hohlenweg ließen sich Marques Architekten von der Topografie an der Hangschulter des „Steingrüebli“ leiten. Das Gebäude mit 22 Einheiten im gehobenen Wohnungsbau erstreckt sich als gestaffelte Struktur über die Ausläufer des Hügelzugs Grossholz, definiert wahrnehmbar den Übergang von der Ebene zur Erhebung der Landschaft und tritt damit in einen räumlichen Dialog mit dem nordöstlich angrenzenden Waldrand. Erschlossen wird das Gebäude über die Bernstrasse und den anschließenden Hohlenweg. Neben der Einfahrt und einer gedeckten Laube, die entlang der offen gestalteten Garagenpassage zum leicht tiefergesetzten Hauseingang mit gedecktem Vorplatz führt, sind die hangseitig liegenden Hauseingänge zu Fuß über einen Weg zwischen Gebäude und Waldrand erreichbar. Nach Westen hin öffnend, entwickeln sich über der Tiefgaragenebene die sieben Geschosse mit annähernd gleicher Tiefe entlang der Höhenkurven des Geländes in einer leichten Drehung nach oben. Dadurch bilden sich den Wohnungen vorgelagerte Terrassen, die durch diese Ausrichtung nicht einsehbar sind und die außenräumliche Qualität unterstreichen. In den Dreieinhalb- bis Fünfeinhalbzimmerwohnungen ist jeder Raum an die Terrasse angebunden, eine räumliche Verzahnung des Wohnbereichs mit dem jeweils darüber liegenden Außenbereich erlaubt hier eine Raumhöhe von 2,80 Metern, die anderen Räume haben eine lichte Höhe von 2,50 Metern. Nicht nur der Bezug zur Natur wird hier am ehemaligen Steinbruch aufgegriffen, auch die Baukörper spiegeln die Materialität des Ortes wider: Der Sandstein findet seine Verwendung in der Putzschicht der Kubaturen.
