
Wohnhöfe am Moor
Hoch im Norden zwischen Naturparks und Hansestadt

„Der Moorbekpark fügt sich in Dachform, Geschossigkeit und Material in die typische Siedlungsstruktur deutscher Kleinstädte ein. Auch die massive und werthaltige Konstruktionsweise ,Stein auf Stein‘ mit Verblendmauerwerk ist charakteristisch für den norddeutschen Raum.”

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Um auch auf den ständig wachsenden Bedarf an Wohnraum in der Metropolregion Hamburg zu reagieren, entstand im Süden von Norderstedt-Mitte ein neues Quartier. Die städtebauliche Leitidee des Entwurfs ist eine Folge von Wohnhöfen, um die sich Gebäude unterschiedlicher Höhen und Typologien gruppieren. Lediglich entlang der Straße Buckhörner Moor schließt eine gereihte Solitärbebauung das Quartier nach Westen hin ab. Die Punkthäuser nehmen dabei Körnung und Maßstäblichkeit der umgebenden Bebauung auf. Die Setzung der die Höfe umgebenden zwei- bis dreigeschossigen Baukörper folgt den Idealen einfacher Orientierbarkeit, Identität und deutlicher Adressbildung. Großzügige Fugen zwischen den Einheiten schaffen eine Verzahnung mit dem Außenraum und erlauben Aus- und Durchblicke in den Landschaftsraum Moorbekpark, der die Anlage östlich begrenzt. Die Beziehung zum umgebenden Naturraum spiegelt sich in den Grundrissen wider: Sämtliche Wohneinheiten sind mit großzügigen Außenwohnbereichen wie Loggien, Balkonen oder Gartenterrassen ausgestattet. Die erdgeschossigen Einheiten haben jeweils einen eigenen Gartenanteil. Ebenso orientieren sich die Reihenhäuser mit privaten Gärten zum Außen- und Landschaftsraum. Das „bewusste Nebeneinander“, wie die Architekten es formulieren, „die Mischung der unterschiedlichen Wohntypologien wie Geschosswohnungsbau mit geförderten Wohnungen, Reihenhäusern und Mehrgenerationenhäusern“ erzeuge erst die Einheit eines Wohnhofs. So wird letztendlich das gewollte soziale Miteinander geschaffen. Sich wiederholende Fensterproportionen, einheitliche Dachformen und die gemeinsame Materialität des rottonigen Klinkers, der die Gestalt der umgebenden Bebauung Norderstedts aufgreift, eint die Gebäude zusätzlich zu einem Ensemble.
