
Zwei Stufen Unterschied
Gemeinschaft fördern durch fließende Übergänge von Wohnungen und gemeinschaftlichen Zonen...

„Der Laubengang – ein Zwitter: Er verknüpft die räumliche Dimension von Flur und Terrasse und mischt die Erschließung mit dem Verweilen. Seine Attribute sind das Öffentliche und das Private gleichermaßen. (...)”

Christoph Wagner, Wenke Schladitz
Die Idee von Gemeinschaft setzt sich im gesamten Gebäude fort, beginnend mit der Erschließung: Statt der naheliegenden zwei Treppenhäuser für das rund 40 Meter breite Vorderhaus mit Seitenflügel – was zwei Eingänge, zwei Zonen im Haus und damit auch zwei Gruppen an Bewohnern bedeutet hätte – schlugen die Architekten ein zentrales Treppenhaus als vertikale Verteilerzone vor, das sich gartenseitig auf die Laubengänge und damit zu den Erschließungen der Wohnungen öffnet. „Gute Gemeinschaft ergibt sich, wenn sie wählbar ist“, so das Credo der Architekten. Weshalb sie für die zweigeschossigen Maisonette- Wohnungen ein differenziertes System unterschiedlicher privater und öffentlicher Bereiche entwickelten. Vom Eingangsbereich – auf Niveau des Laubengangs – führt eine Treppe in die privateren Räume im unteren Geschoss. Zur Straßenseite ergibt sich durch die Balkone mehr Bezug zur Nachbarschaft, zum Garten hin liegen die privaten Räume. Das Besondere aber zeigt sich auf dem Weg in die obere Ebene: Küche und Wohnbereich liegen zwei Stufen und damit rund 38 Zentimeter höher als der halböffentliche Erschließungsbereich. Da sich die Brüstungshöhe somit über der durchschnittlichen Augenhöhe befindet, werden Einblicke von außen in die privaten Räume minimiert. Statt der meist so typischen kleinen Fenster auf dieser Seite erlaubt der kleine Unterschied großzügige Fensteröffnungen und damit neue Qualitäten und Möglichkeiten für die zur Laubengangerschließung hin gelegenen Räume.
