SOS-Kinderdorf, Hafen für Familien

Sicherer Hafen auf festem Grund

Eine Einladung an die Eltern und Kinder im Zentrum von Dulsberg

Als eines der ersten SOS-Kinderdörfer in einer deutschen Innenstadt eröffnete im Herbst 2021 der „Hafen für Familien“ am Straßburger Platz in Hamburg-Dulsberg. Geplant wurde der Neubau, der neben Wohnungen für Kinderdorf-Familien auch ein neues Familienzentrum mit Café, einen Kinderkleiderladen sowie mehrere Kursräume aufnimmt, vom Architekten Carsten Roth, der sein Büro 1987 in Hamburg gründete.

Anzahl Wohneinheiten3
Wohnfläche (m²)550
StandortHamburg
BauherrschaftSOS-Kinderdorf e.V.
Award-KategorieWOHNBAUTEN DES JAHRES 2023
 
PlanungsbüroCARSTEN ROTH ARCHITEKT
Zum Profil
FotografieKlaus Frahm
Wir sind davon überzeugt, dass soziale Architektur für Menschen gemacht ist und die gleiche Gestaltungsqualität verdient wie jedes andere Gebäude. Wir haben hilfsbedürftigen Kindern ein neues Zuhause gegeben und uns für die bestmögliche Architektur eingesetzt.

Prof. Carsten Roth

Das 1.000 Quadratmeter große Grundstück grenzt an die denkmalgeschützte Frohbotschaftskirche aus dem Jahr 1937 an, die ebenso wie die in den Zwanzigerjahren entstandene Siedlung vom damaligen Oberbaudirektor Fritz Schumacher entworfen worden war. Damals wie heute ist der 35 Meter hohe Kirchturm Wahrzeichen von Dulsberg. Der Neubau reagiert entsprechend angemessen: Das Gebäude gliedert sich in drei Teile, die drei Obergeschosse im nördlichen Gebäudeteil und die vier Obergeschosse gegenüber der Kirche enden auf Höhe der benachbarten Wohnbauten. Der Verbindungsbau bleibt eingeschossig und lässt dem Sakralbau Platz und Wirkung. Zwischen Kirche und Kinderdorf entwickeln sich die Außenterrasse des Familiencafés sowie ein überdachter Spielplatz zum neuen öffentlichen und attraktiven Quartierszentrum. Die Keramikelemente der Fassaden wurden von den Architekten gestaltet und erinnern an die denkmalgeschützten Backsteinfassaden. Im straßenseitigen Familienzentrum mit Glasfassade und vorgevorgehängten Keramiklisenen öffnet sich zudem eine Pergola im Obergeschoss zur Kirche. Eine Lochfassade hingegen schützt den Wohnraum der Kinder. Die Keramikfassaden sind jedoch nicht nur historische und örtliche Reverenz, sondern auch dauerhaft und wartungsarm. Auch die Haustechnik wurde bewusst in Lowtech konzipiert.

Impressionen