
Neue Nachbarschaft
Operation am offenen Herzen

„(...)Eine große Herausforderung war es, die Fassade des denkmalgeschützten Ensembles zu erhalten, während die Konstruktion dahinter erneuert und die unteren Geschosse entkernt wurden, weshalb ein Stahlgerüst die oberen Geschosse trug. (...)”

Moritz Feldmann, Projektleiter
Die Aachener Grundvermögen hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, mit ihren Immobilien im Rahmen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtentwicklung die Wiederbelebung der Innenstädte zu fördern. Dazu zählt in ihren Augen gerade auch eine Verbindung von Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeitgestaltung. In Zaeske Architekten hatten sie den passenden Partner gefunden, die beiden denkmalgeschützten Gebäude in der Wiesbadener Fußgängerzone zu revitalisieren. Der Gebäudekomplex umfasst neben den beiden zur Kirchgasse hin liegenden Gründerzeitbauten auch eine schmale Passage sowie im rückwärtigen Teil – zur Hochstättenstraße hin gelegen – das Thalia-Kino mit zwei Sälen. Im Zuge dieser Maßnahmen strukturierten die Architekten das Erdgeschoss als großzügige Ladenflächen neu und bezogen die ehemalige Passage mit ein. Das gänzlich zurückgebaute Untergeschoss und das erste Obergeschoss sind als Nebenräume den Ladeneinheiten zugeordnet. Auf einer Wohnfläche von insgesamt 495 Quadratmetern sind in den oberen Geschossen vier Mietwohnungen entstanden, deren Grundrissstrukturen in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden erarbeitet wurden und die nun mit hohen Räumen und viel Licht – für die Architekten ein wesentliches Gestaltungselement in ihrer Arbeit – ein neues Wohngefühl bieten. Während die Glasfuge der einstigen Passage sich in ihrer Gestaltung auf die Interventionen im historischen Straßenbild der letzten Jahrzehnte bezieht, sprechen die beiden nach Originalvorlagen sorgfältig sanierten Fassaden von der Qualität des Wohnraums, der sich hinter den alten Gemäuern, inmitten in der Wiesbadener Innenstadt, verbirgt.
