
Adresse: Stadtmitte Stuttgart
Best of both worlds: häusliche Idylle mit Garten und gleichzeitig urbanes Gefühl

„Wohnungsbau im 21. Jahrhundert bedeutet für uns, Vorhandenes zu nutzen und Flächen nachhaltig zu gestalten. (...)”

Marcus Ziemer, Marc Bosch (Geschäftsführung WHS)
Das Ensemble besteht aus Vorder-, Rückund Mittelgebäude. Zur Urbanstraße hin zeigt sich das Vordergebäude mit fünf Geschossen, das sechste Geschoss liegt über Balkone nach hinten zurückversetzt. Die Bestandsbauten im Hofbereich waren ein- und zweigeschossig, die Fläche selbst war Stellplätzen vorbehalten. Im Zuge der Reaktivierung veränderten die Architekten die bestehende Substanz nur gering. Ein Teilabbruch des Mittelgebäudes ermöglichte die Freistellung des Rückgebäudes, eine Aufstockung in Holzskelettbauweise lässt hier zusätzlichen Wohnraum und die Erschließung der Dachterrassen und Loggien entstehen. Zusätzlich erlaubte die Verlegung der Parkplätze in die neue Tiefgarage, deren Einfahrt sich am Vordergebäude befindet, eine Vergrößerung und Begrünung der knappen Hoffläche: Terrassen, Gärten sowie ein Spielplatz bestimmen hier nun das Bild und verringern den Versiegelungsgrad des Grundstücks durch zusätzliche Gründächer. Außen- und Innenwände blieben bei den Umbaumaßnahmen weitestgehend erhalten, besondere Beachtung galt dem Schallschutz der außenliegenden Wohnungen aufgrund der innerstädtischen Lage wie auch der Nähe zur B 14. Die Fassade erfuhr die stärkste Veränderung. In ihrer Gestaltung reagiert sie dabei nicht auf ihre prominenten Nachbarn, die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst nach Entwürfen von James Stirling wie auch seine wenige Schritte entfernt liegende Staatsgalerie. Um den Charakter des Wohnens zu betonen, orientiert sich die Gebäudehülle stattdessen am neu interpretierten Erkermotiv als gründerzeitliches Gliederungselement und löst sich damit plastisch wie farblich von den ursprünglichen Fensterbändern des einstigen Bürogebäudes. Die unterschiedlichen Typologien und Größen der 19 Wohneinheiten – von Geschosswohnungen über Penthouses zu Townhouses – vermitteln den Bewohnern der Urbanstraße nicht nur das Gefühl der Individualität ihres Zuhauses, sondern bieten auch langfristig Flexibilität für die Nutzer und damit eine lebendige Nachbarschaft.
