
Zeichen der Stadt
Eine Fassade mit historischen Bezügen und modernen Ansätzen.

„(...) Letztlich haben wir mit diesem Projekt aber den Aufbruch in etwas Neues geschafft, ohne die Geschichte des Bestandsgebäudes und den Bezug zur Umgebung zu verlieren.”

SCHULTHEISS Wohnbau AG
Die Münchner Architekten sind bekannt für ihre Erfahrung im Umgang mit Altbausubstanz, der behutsamen Weiterentwicklung historischer Strukturen und differenzierte Herangehensweise an die Themen beim Bauen im Bestand. Für das Gebäude an der Werderstraße empfahlen Hild und K im Rahmen ihrer Machbarkeitsstudie aufgrund tiefgreifender baulicher und energetischer Mängel den Rückbau. Zudem war ein Großteil der Fassadensteine durch Versalzung und Verwitterung beschädigt. Gerne hätten die Architekten mehr Bestandsmaterial verwendet. Bestehende Vorschriften aber erschweren ein Upcycling gebrauchter Bauteile. Um zumindest die Erinnerung an den Vorgängerbau weiterzutragen, wurden historische Fassadenelemente als Spolien in die Brüstungen der neuen Loggien integriert. Nicht nur die Wiederverwendung von Materialien, auch ein bewusster Umgang mit den in Zeichen eingebundenen Erinnerungen sei gefordert. Historisches in das Neue in den gewachsenen Kontext zu integrieren gelingt den Planern an der Fassade wie auch städtebaulich durch die drei hintereinanderliegenden, unterschiedlich hohen Gebäude. Als Zwei- und Dreigeschosser orientieren sich die beiden rückseitig gelegenen Wohngebäude an der umliegenden Bebauung. Über beide ursprünglichen Parzellen hinweg funktionieren die Gebäude als Einheit: Farbgebung, Fassadengestaltung und die zwischen den Häusern liegenden Grünflächen sind die verbindenden Elemente Markante, überhöhte Loggien des straßenseitigen Baus ergeben Außenbereiche für die Dachgeschosswohnungen, die Loggien-Türme vermitteln aber vor allem zwischen den unterschiedlichen Höhen der angrenzenden Gebäude. Das Heraustreten der Loggien aus der Fassade fügt das Gebäude dabei ebenso in das Straßenbild ein wie die Verwendung des für Nürnberg typischen Sandsteins. .
