
Im Dialog mit der Nachbarschaft
Wie natürlich in die Stadt hineingewachsen wirkt dieses Projekt.

„Die Wohnanlage Adolfstraße spinnt das Thema des großstädtischen Blocks weiter. (...) Details wie die hell abgesetzten Eckverzierungen nehmen Motive der Zwanzigerjahre auf.”

Stefan Forster
Der auf einer bis dahin als Parkplatz genutzten Fläche entstandene Neubau ist in unterschiedliche, vier- bis siebengeschossige Baukörper aufgeteilt. Er zeigt sich mit gegliederten Fassaden und einer vielgestaltigen Dachlandschaft mit Sattel- und Flachdächern. Der Entwurf orientiert sich an der für die Umgebung typischen Blockrandbebauung, reagiert aber auf allen vier Seiten unterschiedlich auf die Nachbarschaft. Im Norden des Grundstücks sollten alte Bäume erhalten bleiben, die nun von tiefen Gebäuderücksprüngen eingefasst werden. Gleichzeitig bilden diese Einschnitte grüne Höfe aus. Im Süden rhythmisieren Erker den Straßenraum und markieren die Eingänge. Eine Vorgartenzone sorgt hier für den nötigen Abstand zur Nachbarbebauung. Ein turmartiger Baukörper mit sieben Geschossen in der südöstlichen Grundstücksecke fungiert städtebaulich als Tor zum Stadtteil. Zudem vermittelt er zu den höheren Gebäuden des angrenzenden Regierungsviertels. Die im Wettbewerb vorgegebenen rötlichen Klinkerfassaden sind mit hell abgesetzten Eckverzierungen aufgelockert, die Fassadengliederung greift lokale Bautraditionen auf. Die Wohnbebauung nimmt 135 Wohneinheiten mit zwei bis vier Zimmern auf, die sich auf neun Gebäudeabschnitte verteilen. Ungefähr ein Viertel der Wohnungen ist öffentlich gefördert, diese liegen im Turmbau. Frei finanzierte Eigentumswohnungen bilden die restliche Wohnfläche. Zudem befindet sich im Erdgeschoss der Nordostecke des Gebäudes eine Kindertagesstätte. Alle Wohnungen verfügen über einen zur Straße oder zum Innenhof gelegenen Balkon oder eine Terrasse, während der Hof im Blockinneren mit seinen weiß verputzten Fassaden als gemeinschaftlich nutzbare Freifläche für alle Bewohner gestaltet ist.
